WELCHE ARTEN VON SUBSTRAT GIBT ES FÜR DIE CHAMPIGNONZUCHT?
Herzlich willkommen zu diesem Blog über die Herstellung eines Substrats für den Paddockanbau. Hier finden Sie alle notwendigen Informationen über die verschiedenen Substrate für Ihren Paddockanbau und wie Sie diese (vor-)bereiten können. Wir helfen Ihnen bei der Auswahl eines geeigneten Substrats und vieles mehr. Denn wenn Sie Pilze züchten wollen, ist es sehr wichtig, das richtige Substrat zu wählen. Wenn Sie kein fertiges Zuchtset verwenden, müssen Sie das Substrat selbst vorbereiten. Der Anbau von Pilzen unterscheidet sich stark vom Anbau von (Unkraut-)Pflanzen, bei denen Erde aus dem Gartencenter oft ausreicht. Pilze sind keine Pflanzen, sondern gehören zur Familie der Pilze. Daher brauchen sie logischerweise auch besondere Wachstumsbedingungen, wobei vor allem das richtige Substrat eine sehr wichtige Rolle spielt.
Was ist ein Pilzsubstrat?
Die meisten von Ihnen werden mit dem Begriff Photosynthese vertraut sein. Die Photosynthese ist der Prozess, bei dem Pflanzen Wasser und Kohlendioxid unter dem Einfluss der Energie des Sonnenlichts in Sauerstoff und Nährstoffe (Kohlenhydrate, z. B. Glukose) umwandeln. Pilze sind jedoch keine Pflanzen, sondern Pilze und benötigen kein Licht, um zu wachsen. Pilze ernähren sich von sich zersetzendem Material aus der Natur. Dabei wird das Substrat vom Myzel zur Energie- und Nahrungsgewinnung genutzt. Das Myzel ist der Teil des Pilzes, der sich unter der Erde befindet. Es handelt sich um ein Netz von Pilzfäden (auch Hyphen genannt) der jeweiligen Pilzart, die Sie züchten möchten. Ein Myzel kann schon aus einer einzigen Spore entstehen. In der Natur können sich Myzelien unterirdisch oder in einem Nährmedium wie einem verrotteten Baumstamm bilden. Das Myzel breitet sich normalerweise über lange Fäden immer weiter aus.
Aus dem Myzel wachsen schließlich oberirdische Fruchtkörper, die Pilze. Ein gesundes Myzel ist für den Anbau von Pilzen sehr wichtig. Wenn Sie ein Anzuchtset gekauft haben, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen, es enthält bereits ein sehr geeignetes Substrat. Nach ein paar einfachen Handgriffen wird das Myzel im Anzuchtset automatisch zu wachsen beginnen. Die daraus entstehenden Pilze werden kurz darauf folgen. Möchten Sie jedoch eine größere Anzahl von Pilzen züchten oder kein Growkit verwenden, um Ihre eigenen Pilze zu züchten? Dann müssen Sie Ihr eigenes Substrat herstellen. Dieses Substrat wird mit Pilzsporen geimpft oder mit Pilzbrut vermischt. Das Myzel wächst dann aus dem Substrat heraus und nach einiger Zeit erscheinen Pilze. Die Pilze sind also eigentlich die oberirdischen Fruchtkörper des Pilzes. Es gibt eine Vielzahl von Substraten, die Sie für Ihre Pilze verwenden können. Einige bekannte Beispiele sind: Stroh, Hartholzsägemehl und/oder eine Mischung aus Kokosfasern und Vermiculit. Auch Kaffeesatz und Mist können manchmal als geeignetes Substrat für Ihre Pilzzucht verwendet werden.
Vorbereitung des Pilzsubstrats
Im Gegensatz zu Erde für die Pflanzenzucht sollten Sie das Substrat vor der Verwendung immer vorbereiten! Dazu gehört die Zugabe von Feuchtigkeit (Wasser) und möglicherweise Nährstoffen und, was noch wichtiger ist, die Pasteurisierung oder Sterilisierung des Substrats. Die meisten Substrate wie Stroh, Holz, Dung usw. enthalten zahlreiche organische Stoffe, die die Pilze für ihre Entwicklung brauchen. Neben diesen guten und wichtigen Stoffen enthalten die Substrate aber leider manchmal auch Pilze, Bakterien und andere unerwünschte Stoffe. Diese Eindringlinge wachsen oft sogar schneller als Ihre Pilze! Dies kann eine große Gefahr für Ihre gesamte Pilzzucht und damit auch für Ihre Ernte darstellen. Das will natürlich niemand! Sie müssen also dafür sorgen, dass Sie diese Infektionen immer verhindern, damit sich Ihre gesunden Pilze optimal entwickeln können. Das ist der Hauptgrund dafür, dass Sie das Substrat pasteurisieren und/oder sterilisieren, bevor Sie es mit den Pilzsporen beimpfen können.
Sterilisieren
Um Ihr Substrat zu sterilisieren, müssen Sie es unter hohem Druck (Schnellkochtopf) auf eine Temperatur von 120 °C oder höher erhitzen. Dadurch werden alle lebenden Organismen vollständig abgetötet. Wenn Sie dies nicht tun, geben Sie schädlichen Organismen die Möglichkeit, sich mit Ihren Pilzen anzulegen. Diese Schadorganismen können Ihre Pilzkultur beschädigen oder im schlimmsten Fall ganz zerstören!
Pasteurisieren
Beim Pasteurisieren erhitzt man das Substrat mehrere Stunden lang auf 65-85°C. Dazu verwenden Sie ein heißes Wasserbad und/oder Dampf. Dadurch werden zwar nicht alle schädlichen Mikroben abgetötet, aber die Pilze erhalten zumindest einen guten Vorsprung. Manchmal kann es sogar gut sein, wenn bestimmte Mikroorganismen im Substrat verbleiben.
Die Entscheidung zwischen Pasteurisieren und Sterilisieren hängt stark davon ab, welche Art von Substrat Sie für Ihre Pilzzucht verwenden wollen. Nährstoffarme Substrate, wie Stroh, können allein durch Pasteurisierung aufbereitet werden. Es gibt aber auch Substrate wie Hartholzsägemehl, die zu viele Nährstoffe enthalten. Diese Substrate müssen sterilisiert werden, da sie regelmäßig mit Pilzen und anderen schädlichen Mikrobakterien kontaminiert sind.
Geeignete Substrate für den Paddockanbau
Ein gutes Substrat enthält nicht nur die organischen Nährstoffe, die Ihre Pilze für ihre Entwicklung brauchen. Sie brauchen auch ein Substrat, mit dem Sie leicht arbeiten können. Natürlich müssen Sie bei der Wahl des Substrats auch die Kosten berücksichtigen. Es ist wichtig zu wissen, dass es nicht das eine ideale Substrat für alle Pilzarten gibt. Daher experimentieren einige Pilzzüchter mit verschiedenen Substraten, um herauszufinden, welches Substrat bei einer bestimmten Pilzart die besten Ergebnisse erzielt.
Reismehl und Vermiculit
Dies ist bei weitem die einfachste und bekannteste Art, ein Substrat herzustellen. Das Substrat besteht aus braunem Reismehl mit Zusatz von Vermiculit. Vermiculit ist ein Mineral, das für eine gute Luftzirkulation sorgt und das Substrat feucht hält. Dies ist auch eine kostengünstige Möglichkeit, ein Substrat herzustellen. Normalerweise verwendet man Gläser, in die man das Substrat gibt, bevor man es mit Paddosporen besprüht. Beachten Sie, dass auch dieses Substrat vor dem Einspritzen der Sporen sterilisiert werden muss (Schnellkochtopf). Das ideale Mischungsverhältnis für diese Art von Substrat ist zwei Teile Vermiculit, ein Teil braunes Reismehl und ein Teil Wasser. Diese Methode hat die PF-Tek-Methode, die einfach zuzubereiten ist, aber eine zweite und dritte Ernte auf diesem Substrat ist schwierig zu erreichen. Mischungsverhältnis des Substrats 2:1:1, zwei Teile Vermiculit, ein Teil braunes Reismehl und ein Teil Wasser.
Kokosfasern und Vermiculit
Die Mischung aus Kokosfasern und Vermiculit ist bei Paddock-Züchtern sehr beliebt, und das aus gutem Grund! Die Mischung aus Kokosfasern und Vermiculit ist ein äußerst geeignetes Substrat für die Pilzzucht. Vermiculit ist ein Mineral, das sich unter enormer Hitze enorm ausdehnt und sozusagen aufgeblasen wird. Nach der Wärmebehandlung kann Vermiculit sehr gut Wasser aufnehmen (und wieder abgeben), wodurch das Substrat feucht bleibt. Kokosfasern befinden sich in der Zellstoffschicht zwischen dem harten Kern der Kokosnuss und der äußeren Schale. Das Standardverhältnis für die Mischung von Kokosfasern und dem Mineral Vermiculit ist 1:1. Diese Kombination ist für Pflanzen nicht besonders nahrhaft, aber die Mischung aus Kokosfasern und Vermiculit enthält oft genug Nährstoffe, um mehrere Pilzarten wachsen zu lassen. Achten Sie jedoch immer darauf, dass Sie diese Art von Substrat pasteurisieren, bevor Sie Pilzsporen hinzufügen.
Stroh
Stroh ist ein hervorragendes Substrat für die Pilzzucht. Es ist nicht nur sehr effektiv als Substrat, sondern auch recht billig, da es ein Abfallprodukt aus der Landwirtschaft ist. Pilze selbst lieben Stroh, aber als Züchter muss man sich darüber im Klaren sein, dass die Arbeit mit Stroh viel zusätzliche Arbeit bedeutet. Man muss es nicht nur schneiden, sondern auch reinigen und pasteurisieren. Daher ist es ratsam, einen Sack mit vorbereitetem und gereinigtem Stroh im Anbaugeschäft zu kaufen. Um das Stroh zu pasteurisieren, geben Sie es in ein großes Gefäß und übergießen es mit heißem Wasser.
Kaffeesatz
Viele Pflanzenzüchter unter uns wissen nur zu gut, dass Kaffeesatz mehrere nützliche Anwendungen hat. Kaffeesatz ist ideal zur Anreicherung des Bodens, da er viel Stickstoff enthält. Kaffeesatz wird nicht nur regelmäßig von vielen Züchtern verwendet, sondern kann auch als Substrat für den Anbau von Paddocks dienen, auch wenn wir dies nicht bevorzugen würden. Der Grund dafür ist, dass er so reich an biologischen Verbindungen ist, dass die Gefahr einer Verunreinigung der Paddock-Kulturen sehr groß ist. Aus diesem Grund ist es ratsam, kein Substrat aus Kaffeesatz allein herzustellen, sondern ihn als Zusatz zu anderen Substraten zu verwenden, um diese anzureichern. So können Sie zum Beispiel oft erfolgreich Kaffeesatz zu Substraten aus Kokosnuss oder Sägemehl hinzufügen. Bei Kaffeesatz ist die Sterilisierung die beste Option, aber Sie können sich auch für die Pasteurisierung entscheiden.
Dünger
Fast alle Pilzarten, insbesondere die Psilocybe Cubensis (Psilocybin-Pilze), bevorzugen Dung. Daher wird dieses Substrat vor allem beim kommerziellen Anbau von Speisepilzen häufig verwendet. Der Anbau von Champignons mit Dung kann recht kompliziert sein. Um das Substrat geeignet zu machen, muss der Mist zunächst kompostiert werden. Um Mist zu kompostieren, müssen Sie eine Mischung aus Mist und Stroh auf 72 °C erhitzen. Bei diesem Erhitzungsprozess werden alle schlechten Mikrobakterien abgetötet, während die guten von der Hitze profitieren. Nach dem Erhitzen von Dung und Stroh wird der entstandene Kompost erneut pasteurisiert, um alle verbleibenden Verunreinigungen zu entfernen. Dung wird zwar häufig kommerziell genutzt, z. B. in der Speisepilzzucht, aber für den Heimpilzzüchter ist Dung als Substrat nicht wirklich praktisch.
Holzblöcke
Es ist kein Geheimnis, dass Pilze gerne verrottendes organisches Material fressen, auch totes Holz. Jeder hat schon einmal Pilze gesehen, die auf einem toten Baumstamm oder -stumpf im Wald wuchsen, also ist es gar nicht so abwegig, Pilze auf einem Holzklotz zu züchten, auch wenn es nicht so einfach ist. Nicht alle Pilzarten wachsen auf Stämmen, und einige Arten fressen nur bestimmte Holzarten. Ein weiterer Nachteil ist, dass es manchmal sehr lange dauert, bis der erste Schwarm erscheint. Das kann leicht mehrere Monate und manchmal sogar ein Jahr dauern! Es ist jedoch eine schöne Herausforderung, und mit dieser Art des Anbaus können Sie ein schönes Naturphänomen genießen. Wenn man einen Stamm einmal mit Sporen geimpft hat, kann man manchmal jahrelang Sprossen daraus ziehen! Das Schöne daran ist, dass man ihn nicht pflegen muss und auch eine Sterilisation nicht notwendig ist.
Lebende Bäume
Pilze leben oft in natürlicher Harmonie mit anderen Organismen, ein natürliches Phänomen, das auch als Mykorrhiza-Assoziation bekannt ist. Bei einem Waldspaziergang sieht man manchmal Bäume, auf denen Pilze auf natürliche Weise zu wachsen begonnen haben, oder Pilze, die auf lebenden Bäumen wachsen. Was den Anbau von Pilzen in kleinem Maßstab angeht, so ist es natürlich nicht sehr praktisch, einen ganzen Baum mit Pilzsporen zu veredeln. Obwohl dies möglich wäre. Für die Pilzzucht bei Ihnen zu Hause ist es natürlich ratsamer, einen Baumstamm (Totholz) als Substrat zu verwenden.
Sojaschalen
Der Anbau eigener Pilze mit Sojaschalen ist ebenfalls eine gute Möglichkeit. In Kombination mit Hartholzsägemehl lassen sich ebenfalls sehr gute Zuchtergebnisse erzielen. Je nach der Art der Pilze, die Sie züchten möchten, müssen Sie einige Versuche unternehmen, um das richtige Verhältnis zwischen Sojaschalen und Hartholzsägemehl zu finden. Am besten beginnen Sie mit einem allgemein sicheren Verhältnis von 1:1 und sehen dann, mit welchem Verhältnis Sie die besten Ergebnisse erzielen.
Sägespäne und/oder Holzspäne
Hartholzsägespäne sind neben der Mischung aus Kokosfasern und Vermiculit ein sehr beliebtes Substrat für die Anzucht auf der Weide. Das liegt daran, dass es leicht erhältlich und sehr billig ist. Sägemehl allein wird jedoch nicht häufig als Substrat verwendet. Oft wird es mit Holzspänen gemischt, was die Struktur und die Besiedlungsrate der Pilzsporen und des Myzels verbessert. Es ist jedoch zu beachten, dass nicht jede Art von Sägemehl für den Anbau von Magic Mushrooms geeignet ist. Weichhölzer zum Beispiel sind als Substrat für die Zucht von Magic Mushrooms überhaupt nicht geeignet. Wählen Sie mit Bedacht und daher die Option Hartholz wie Ahorn oder Eiche. Eine gute Alternative zu Hartholzsägemehl sind die bekannten Holzpellets. Diese sind ebenfalls leicht erhältlich. Für die Veredelung mit Paddosporen müssen Sie die Pellets jedoch zunächst in Wasser einweichen und so selbst zu Sägemehl verarbeiten.
Welches ist nun das beste Substrat für den Anbau von Magic Mushrooms?
Aus Erfahrung können wir Ihnen sagen, dass die Mischung aus Kokosfasern und Vermiculit für die Pilzzucht sehr gute Ergebnisse liefert. Wenn Sie Kokosfasern und Vermiculit im Verhältnis 1:1 mischen, erhalten Sie ein ideales Substrat mit vielen Nährstoffen und der richtigen Struktur für die Zucht von Magic Mushrooms. Man kann aber auch mit Stroh und Mist gute Ergebnisse erzielen, aber die Mischung aus Kokosfasern und Vermiculit ist auf jeden Fall unsere erste Wahl! Das heißt aber nicht, dass die anderen genannten Substrate nicht gut sind, aber sie sind oft schwer zu bekommen und man muss sie selbst zubereiten, indem man sie mit anderen Nährböden mischt.
Übrigens: Wenn Sie zu Hause selbst Pilze züchten, brauchen Sie nichts wegzuwerfen, denn Sie können das übrig gebliebene Substrat einfach als Kompost verwenden. Wahrscheinlich haben Sie in Ihrem Garten einen Platz für einen Abfallhaufen. Im Laufe der Zeit wird dieser Abfallhaufen zu gutem Kompost. So haben Sie am Ende Ihrer Pilzzucht nicht nur die begehrten Pilze, sondern auch eine schöne Ergänzung Ihres Bodens, in dem Sie dann alles Mögliche anbauen können! Wir wünschen Ihnen viel Erfolg mit Ihrer Pilzzucht!
Autor: TheStonedGrower auf Instagram